Das Buch der Fünf Ringe

Das Buch der Fünf Ringe

Das Buch der fünf Ringe (japanisch Gorin no Shō) wurde im 17. Jahrhundert vom japanischen Samurai Miyamoto Musashi verfasst. Der Weg der Strategie wird in Musashis Werk in fünf einzelnen Büchern dargestellt, die jeweils einem Aspekt gewidmet sind: Der Erde, dem Wasser, dem Feuer, dem Wind und dem der Leere. Musashi nannte sein Werk über die Strategie Ni Ten Ichi Ryu und schrieb es erstmals 1645 im Alter von 60 Jahren nieder. Mit 30 blickte er zurück und erkannte, dass seine Siege in den Duellen nichts mit Strategie zu tun hatten, sondern eher mit natürlicher Fähigkeit, der Unterlegenheit der Technik des anderen oder dem Willen des Himmels. Ab diesem Zeitpunkt widmete er sich 20 Jahre lang der Suche nach der „Meisterschaft der Strategie“. Nach eigenen Angaben erreichte er diese mit 50 Jahren. Ab diesem Zeitpunkt lebte er nicht mehr nach irgendwelchen Prinzipien, sondern nur nach dem Geiste seiner Erkenntnis, der Ichi Schule, wie sie sich in Himmel und Erde widerspiegelt. Ich gebe den Inhalt der für die Geschäftswelt relevanten Teile seines Werkes gekürzt nur wieder, da sich die folgenden Autoren immer wieder auf den Originaltext beziehen. Die Darstellungen sind etwas philosophisch und auf den Zweikampf mit Schwertern bezogen, lassen sich aber gut auf alle anderen Bereiche übertragen. Sein Buch besteht aus fünf Teilen, die nach den fünf Elementen, Erde, Wasser, Feuer, Luft und Leere benannt sind.

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Musashi

Der Korpus des Weges der Strategie ist das Wissen. Ziel ist es, alle Umstände zu kennen, als seien sie auf einer Landkarte aufgemalt. Das zweite Buch ist das des Wassers. Wasser passt seine Form dem Gefäß an: es ist klar und durchsichtig. In diesem Buch wird Klarheit dargestellt. Besiegt man einen Mann im Schwertkampf, ist es dasselbe, als ob man jeden besiegt. Der Stratege macht kleine Dinge zu Großen. Das dritte Buch, dass des Feuer, handelt vom Kampf. Feuer ist heiß, egal ob klein oder groß. Ebenso ist es egal, ob man einen Mann bekämpft oder eine ganze Armee. Die Essenz dieses Buches ist, dass man Tag und Nacht trainieren muss, um in der jeweiligen Situation, schnell Entscheidungen treffen zu können. In der Strategie ist es notwendig, dass das Training als Teil des normalen Lebens angesehen wird. Das Buch des Windes beschäftigt sich nicht mit Musashis Kampfschule, sondern mit der von anderen. Deshalb wird es auch das Buch der Tradition genannt. Es ist schwer sich zu kennen, wenn man die anderen nicht kennt. Da sich Musashis Konzept der Strategie von dem anderer Schulen unterscheidet, stellt er diese in diesem Buch dar und zeigt so die Unterscheide auf. Einer der Hauptunterschiede ist, dass Musashi sich im Gegensatz zu den anderen Schulen, nicht ausschließlich mit dem Schwertkampf beschäftigt. Das letzte Buch, ist das Buch der Leere mit den Dingen, die keinen Anfang und kein Ende haben. Der Weg der Strategie ist wie der Weg der Natur. Wenn man die Natur kennt, ihre Kraft und ihren Rhythmus, kann man auch den Feind im Einklang mit der Natur angreifen. Musashi beschreibt sehr viele Details seiner Schwertkampfschule, die nur schwer in das Wirtschaftsleben zu übertragen sind. Zudem bewegt er sich oft auf der spirituellen Ebene, auf der man mit seinem Geist den des Gegners erkennen und besiegen muss. Letztlich ist das Werk ohne ein genaueres Verständnis von Zen nicht wirklich zu verstehen. Der Grundgedanke des Zens[1] ist, das zunächst der Verstand dem Körper sagt, was in einer bestimmten Situation zu tun ist. Nun wird diese Handlung so oft geübt, bis sie zum Automatismus wird. Tritt jetzt die vorher bestimmte Situation ein, handelt der Körper, quasi selbstständig, ohne Anweisung des Verstandes. Es handelt sich dabei aber nicht um einen Reflex, sondern um eine bewusste Handlung. Das Bewusstsein kann in einem Zustand der Leere, als unbeteiligter Beobachter die Lage analysieren und das Geschehen lenken. Zudem behindert es die effektive Handlung des Körpers nicht durch störende Gefühle und unpassende Gedanken. Die Leere ist der erstrebte Zustand, indem man Höchstes vollbringen kann. Im Vergleich zu Sun Tzu, konzentriert sich Musashi mehr auf den Zweikampf und behandelt nur den Konfliktfall. Sun Tzu betont mehr den Führungsaspekt und bevorzugt den Sieg ohne Kampf.

 



[1] Musashi, Das Buch der Fünf Ringe, Einleitung des Übersetzers über Zen, S. XVIII.



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„Erkenne auch das, was unsichtbar ist“
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